Neues aus der Mannheimer Wohnungspolitik

Collini-Center und Wohnungserwerb durch GBG

Folgende Veränderungen stehen dem Mannheimer Wohnungsmarkt bevor:


Collini-Center wird zurückgegeben

Wie der Pressemitteilung der Stadt Mannheim vom 11.06.2024 und auch dem Mannheimer Morgen vom 12.06.2024 zu entnehmen war, hat der Käufer des Collini-Centers (Deutsche Wohnwerte aus Heidelberg) von seinem Recht Gebrauch gemacht und ist von dem geschlossenen Kaufvertrag zurückgetreten. Damit wird der Kaufvertrag aus dem Jahre 2020 rückabgewickelt. Das Objekt wird an die Stadt zurückgegeben.

Die Deutsche Wohnwerte begründete den Schritt insbesondere mit gestiegenen Kosten sowie den Auflagen der Stadt für Parkraum und die Umgestaltung des Collini-Stegs sowie die hohe Sozialquote für die Wohnbebauung. Damit sei das Projekt unrentabel geworden.

Dass es zu diesem Schritt gekommen ist, kann nicht überraschen. Dies war nach den Berichten zu Jahresbeginn zu erwarten. Ob die Stadt schnell einen neuen und v. a. guten Investor finden kann, bleibt abzuwarten. Es wäre bedauerlich, wenn es bei dem Projekt zu einer möglicherweise sogar langjährigen Verzögerung kommen würde. Die Schaffung neuen Wohnraums ist ein wichtiger Aspekt der städtischen Entwicklung. Bis zu einer Entscheidung werden die Unterhaltungskosten für die Bauruine weiteraufen und die Stadtkasse belasten. Die Sicherungsmaßnahmen am ehemaligen Technischen Rathaus werden einen nicht unerheblichen Betrag verschlingen. Daneben werden die Beeinträchtigungen für die Anwohner aufgrund der fehlenden Parkmöglichkeiten fortbestehen.

Wie wird es nun weitergehen?

Nun beginnt aber die Diskussion um die „richtige“ Bebauung von neuem. Dabei wird es auch um die Möglichkeiten eines Erhalts des Gebäudes gehen. Es erscheint fraglich, ob der Erhalt des Gebäudes wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar ist, wenn man die städtebaulich angestrebten Ziele und die Sozialquote in einer Lösung zusammenführen will. Dies wird ein potentieller Investor sehr gründlich prüfen. Ob die Rückgabe daher tatsächlich eine gute Nachricht für die Stadt sein wird, bleibt abzuwarten.

GBG erwirbt mehr als 360 neue Wohnungen

Wie man dem Mannheimer Morgen vom 18.06.2024 entnehmen konnte, erwirbt die Mannheimer GBG 361 neue Wohnungen auf Franklin. Diese werden von einem privaten Investor durch die spezialisierte Firma Nokera in serieller Holzhybridbauweise errichtet. Der erste Bauabschnitt ist bereits nahezu fertiggestellt. Es wäre gut, wenn sich dieser Bauansatz als erfolgreich erweist. Die Bautechnik ermöglicht ein kostengünstiges und schnelles Bauen.

361 neue Wohnungen sind für Mannheim zunächst einmal eine erfreuliche Nachricht. Innerhalb einer relativ kurzen Bauzeit von ca. einem Jahr sollen die Wohnungen entstehen. Das wird zu einer Entlastung des Mannheimer Wohnungsmarktes beitragen. Erfreulich ist auch, dass über 350 der neuen Wohnungen zudem dem Landeswohnraumprogramm Baden-Württemberg unterliegen und entsprechend gefördert sind. Daher soll die Grundmiete für diese Wohnung über einen Zeitraum von 40 Jahren 40 % unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmieten liegen. Dies bedeutet derzeit lt. dem Bericht ein Quadratmeterpreis von 8,90 Euro.

Es stellt sich allerdings die Frage, wieso die GBG die Wohnungen von dem Investor übernommen hat. Sie sind bereits gefördert, das Projekt läuft, das erste Baufeld ist nahezu fertiggestellt. Mit dem Geld - über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart - hätte die GBG auch zusätzliche neue Wohnungen errichten können. So wird nun ein Millionenbetrag für bereits errichte/fest geplante und geförderte Wohnungen ausgegeben.